Performance Measurement- HMD 227, Oktober 2002
Editorial:
Nach dem Internet-Hype konzentrieren sich viele Unternehmen wieder auf die Steigerung der Unternehmenseffizienz. So zeigen unabhängige Untersuchungen über die aktuellen "critical issues" in der IT eine deutliche Verschiebung von der Entwicklung von E-Business-Strategien hin zur Optimierung der Unternehmenseffizienz und der unternehmensweiten IV- Dienstleistungen. Ausgehend von einer umfassenden Datensammlung und -analyse stellt sich für viele Unternehmen die Aufgabe, aus den verfügbaren Daten steuerungsrelevante Informationen zu extrahieren und mit den strategischen Vorgaben abzugleichen. Hier setzt Performance Measurement an. Strategien und Ziele werden nicht nur formuliert und kommuniziert, sondern gleichzeitig in Maßnahmen und Messgrößen für eine zeitnahe Erfolgskontrolle und Unternehmenssteuerung umgesetzt.
Für die Unternehmens-IT erlangt Performance Measurement zumindest in zweifacher Hinsicht Relevanz: Einerseits gilt es, Performance Measurement DV-technisch zu unterstützen und andererseits ist die Unternehmens-IT mehr und mehr selbst Gegenstand von Performance Measurement.
Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass es sich hierbei nicht um ein exklusives Thema von Betriebswirten handelt, sondern Performance Measurement letztendlich für alle Personen im Unternehmen von Interesse sein muss, die zur Unternehmensleistung beitragen. Dem trägt das vorliegende Schwerpunktheft Rechnung:
In seinem einführenden Artikel stellt Werner Gladen die Grundlagen von Performance Measurement als Methode der Unternehmenssteuerung vor. Mit der Balanced Scorecard und der Performance Pyramid
werden zwei grundlegende Ansätze dargestellt und verglichen.
Darauf aufbauend definiert Christian Baumgartner Bewertungs- und Gestaltungskriterien für die Realisierung von Performance-Measurement-Systemen.
Die Anwendung von Performance Measurement für die Geschäftsprozessoptimierung wird in dem Beitrag von Jörg Seidl herausgearbeitet.
Dass neben direkt (monetär) quantifizierbaren Leistungsgrößen in zunehmendem Ausmaß auch "Intangible Assets" als ertragskritische Größen zu berücksichtigen sind, stellt Ulrich Schnabel in seinem
Beitrag in den Vordergrund.
Peter Schütt und Anita Graf illustrieren diesen Ansatz durch ihre Anwendungsbeispiele zur Bewertung von Communities bei der IBM und dem Competency Management bei der UBS.
Die Bedeutung des Performance Measurement für die Unternehmens-IT verdeutlichen Daniela Kudernatsch anhand der Einführung eines Balanced-Scorecard-Systems in der Datenverarbeitung eines
Versicherungskonzerns und Andreas Schmietendorf und Reiner Dumke anhand des Software Performance Engineering.
Welche neuen Wege ein global agierendes Industrieunternehmen mit dem Einsatz von Softwareagenten zum Management komplexer Supply Networks eingeschlagen hat, wird in einem Beitrag von Stefan
Reinheimer und Roland Zimmermann beschrieben.
Ein weiteres Praxisbeispiel liefern Ronald Gleich und Volker Kitzelmann mit der Beschreibung der Einführung von Performance Measurement in einem produzierenden Unternehmen.
Abgerundet wird das Schwerpunktthema durch einen Überblick über ausgewählte Performance-Measurement-Softwaresysteme von Andreas Hahn.
Hans-Peter Fröschle
Beiträge zum Themenschwerpunkt:
- Performance Measurement als Methode der Unternehmenssteuerung
- Umsetzung und Realisierung von Performance Measurement - Kriterien für die Bewertung und Gestaltung
- Business Process Performance - Modellbezogene Beurteilung und Ansätze zur Optimierung
- Wertorientiertes Management von Intangible Assets
- Performance Measurement und Competency Management in der Praxis
- Performance Measurement im IT-Management
- Software Performance EngineeringInformationsflüsse zwischen Betreiber- und Entwicklerseite
- Einführung eines agentenbasierten Supply-Chain-Event-Management-Systems - Konzeption, Vorstudie und erste Erfahrungen
- Performance Measurement in einem produzierenden Unternehmen
- Performance Measurement Software Tools
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