Wettbewerbsfaktor IT - HMD 269, Oktober 2009

 

Editorial:

Viele Unternehmen befinden sich aufgrund der derzeitigen Finanzkrise in einer kritischen Situation. Hat man in vergangenen Krisen häufig auf die IT als "Heilsbringer" geschielt, so ist aktuell auch die IT einem starken Rechtsfertigungsdruck ausgesetzt. Die IT muss als klassische betriebliche Unterstützungsfunktion ihren Wertbeitrag und damit ihren Anteil zur Stabilisierung bzw. Verbesserung der Wettbewerbssituation der Unternehmen tagtäglich beweisen. Damit erhält das Thema "Business/IT-Alignment" in der täglichen Praxis einen ganz neuen Stellenwert. Die aktuelle Diskussion in Wissenschaft und Praxis nimmt diese Herausforderung auf: Neben neuen Ansätzen zur Messung und damit letztendlich zur Steuerung der IT als Wettbewerbsfaktor präsentieren sich IT-Projekte zunehmend über die Darstellung von Wertbeitrag und als Wettbewerbsfaktor. Empirische Daten belegen die Notwendigkeit des Schulterschlusses zwischen IT und den beauftragenden Fachbereichen, geben gleichzeitig aber auch konkrete Hinweise auf noch realisierbare Effekte, um die IT als Wettbewerbsfaktor zu positionieren.

Ein zentraler Stellenwert in dieser Entwicklung kommt der Herausforderung zu, die Leistungen der IT im Hinblick auf Wertbeitrag und als Wettbewerbsfaktor transparent zu machen. In der Vergangenheit hat sich die IT hierzu sehr stark auf die Optimierung und Standardisierung der IT-Betriebsprozesse konzentriert. Auf diesem Gebiet wurden erstaunliche Effektivitätseffekte erreicht - gleichzeitig hat sich die IT-Organisation damit aber auch der Gefahr ausgesetzt, als Allgemeingut (Commodity) durch externe IT- Dienstleister ersetzt zu werden. Erst allmählich setzt sich auf IT- und Business-Seite die Erkenntnis durch, dass durch und mit der IT mehr erreichbar ist: ausgehend von einer effektivitätsorientierten Ausrichtung der IT im Sinne eines kostengünstigen und ordnungsgemäßen IT-Betriebs über eine zunehmende Effizienzorientierung im Sinne einer Unterstützung der Fachbereiche bei der Prozessoptimierung hin zu einer strategischen IT- Orientierung. Damit wird die IT zum Partner und Berater der auftraggebenden Fachbereiche bei der Definition und Realisierung von Wettbewerbsvorteilen.

Bei der Gestaltung des vorliegenden Heftes hat uns eine Vielzahl von Beiträgen zum Thema erreicht. Unter dem Titel "Wettbewerbsfaktor IT" finden sich darunter viele Darstellungen von Projekten aus unterschiedlichen Anwendungsgebieten. Die im Heft enthaltenen Praxisbeispiele bieten exemplarische Lösungsansätze für die Umsetzung der IT als Wettbewerbsfaktor. Darüber hinaus finden Sie empirische Daten zum Thema ebenso wie Grundlagen sowie Methoden und Instrumente zum Messen des Wertbeitrags der IT und zur Steuerung der IT als Wettbewerbsfaktor.

Hans-Peter Fröschle

 

Beiträge zum Themenschwerpunkt:

  • Markus Böhm, Matthias Goeken, Wolfgang Johannsen:
    Compliance und Alignment: Vorgabenkonformität und Strategieabgleich als Erfolgsfaktoren für eine wettbewerbsfähige IT
  • Martin Murnleitner:
    Wie realisieren erfolgreiche Unternehmen die Potenziale ihrer IT?
  • Stefan Strecker:
    Wertorientierung des Informationsmanagements
  • Steffen Lanzinner, Jan Marco Leimeister, Helmut Krcmar:
    Value Mapping: Wertorientierte Steuerung von IT-Landschaften
  • Volker Nissen, Alexander Mladin:
    Messung und Management von IT-Agilität
  • Ingo Radermacher, Andreas Klein:
    IT-Flexibilität: Warum und wie sollten IT-Organisationen flexibel gestaltet werden
  • Nadine Blinn, Michael Schlicker, Oliver Thomas, Thorsten Dollmann, Markus Nüttgens:
    Mobile Informationsversorgung als Wettbewerbsfaktor im technischen Kundendienst
  • Thomas Lux, Holger Raphael:
    Prozessorientierte Krankenhausinformationssysteme
  • Katharina Steininger, David Christoph Rückel, Friedrich Roitmayr:
    Generierung von Wettbewerbsvorteilen durch Online-Marktforschung - Eine Fallstudie

 

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