Bock, Ingo

Optimierung von IT-Organisationen



Effizienz- und Qualitätssteigerung in der IT-Produktion

dpunkt.verlag GmbH, Heidelberg, 2010,
152 Seiten, broschiert, € 39,90
ISBN 978-3-89864-667-3

 

itSMF Deutschland e.V. (Hrsg.)

Organisationsmodelle für die IT in der Öffentlichen Verwaltung

Ein Ausweg aus dem Organisations-Dilemma

Symposion Publishing GmbH, Düsseldorf, 2010,
100 Seiten, geb., € 19,50
ISBN 978-3-939707-74-5

 

ITIL, COBIT und vergleichbare Modelle liefern generelle Best Practices für eine optimierte Organisation des IT-Betriebs. Die praxisorientierte Implementierung konkreter Organisationsstrukturen muss sich allerdings immer an den konkreten Anforderungen der jeweiligen Organisatoren ausrichten.

Die beiden vorgestellten Bücher nehmen sich des Themas Implementierung einer adäquaten IT-Organisation aus unterschiedlichen Perspektiven an:
Ingo Bock stellt mit der »orgXimity-Methodik« ein strukturiertes Verfahren vor, um mögliche Organisationsalternativen des IT-Betriebs zu vergleichen, weiterzuentwickeln und Organisationsentscheidungen zu unterstützen. In einer Standortbestimmung der IT-Produktion werden als Optimierungsziele »hohe Verfügbarkeit von IT-Services und kurze Wiederherstellungszeiten im Fehlerfall«, »kosteneffiziente Produktion«, »kurze Realisierungszeiten bei Bereitstellung und Änderung von ITServices « sowie »hohe Mitarbeitermotivation« herausgearbeitet (Kapitel 2). In Kapitel 3 werden Organisationsempfehlungen der Best-Practice-Modelle ITIL, COBIT, PRM-IT und MOF dargestellt. Kapitel 4 liefert einen Überblick über relevante Grundlagen aus der Organisationstheorie. Kern des Buches ist Kapitel 5, in dem das »orgXimity-Verfahren« mit seinen Stufen »Systematisierung der Geschäftsvorfälle«, »Prozessanalyse (selektiv)«, »Abbildung der Ist-Aufbauorganisation«, »Bewertung der Ist-Organisation«, »Entwicklung alternativer Organisationsformen«, »Auswertung der Zwischenergebnisse«, »Optimierung
der Organisationsalternativen« und »Soll-Design: Prognose der Optimierungseffekte « vorgestellt werden. Alle 8 Stufen des Verfahrens werden anhand eines Praxisbeispiels – auch rechnerisch – erläutert. Zusätzlich wird eine Light-Variante des Verfahrens, das für kleinere Organisationsänderungen
ohne detailliertes Berechnungsverfahren durchgeführt werden kann, erklärt. Maßnahmen zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der IT-Produktion werden in
Kapitel 6 angesprochen und Umsetzungshinweise für Organisationsprojekte in
Kapitel 7 präsentiert. Im Anhang werden Rollenbeschreibungen für den operativen IT-Betrieb vorgestellt.

Die Autoren des zweiten Buches erarbeiten ebenfalls konkrete Empfehlungen für die Entwicklung und Gestaltung einer leistungsfähigen IT-Organisation. Das hierbei zugrunde gelegte Verfahren entspricht einer Best-Practices-Sammlung – aus dem Umfeld von IT-Organisationen in öffentlichen Institutionen. Die Ergebnisse sind aber ohne Probleme auf Wirtschaftsunternehmen übertragbar. Basis der Handlungsempfehlungen ist eine Analyse der spezifischen Rahmenbedingungen der IT in öffentlichen Organisationen und die Darstellung des Stellenwertes einer prozess- und serviceorientierten Organisation für die IT. Abgerundet werden diese Darstellungen durch ein Prozessmodell aus der Praxis und einen Vorschlag für eine Aufbauorganisation für den IT-Betrieb. Auf Basis eines Templates zur Beschreibung und Bewertung der relevanten Rollen werden Handlungsempfehlungen zur Einbindung der Rollen in die IT- Organisation entwickelt. Beispielhaft ist im Buch die Rollenbeschreibung für den Incident Manager dokumentiert. Vergleichbare Beschreibungen und Arbeitshilfen für diese und weitere 10 Rollen können als Excel-Dateien über itSMF Deutschland e.V. bezogen werden.

Beide Bücher verfolgen mit konkreten Hinweisen zur Gestaltung der IT-Organisation dasselbe Ziel, gehen aber methodisch unterschiedlich vor und bilden damit nach meiner Einschätzung eine ideale Ergänzung und empfehlenswerte Quelle für alle betrieblichen Praktiker, die vor einer Neu bzw. Umgestaltung einer IT-Organisation stehen.

 

Erschienen in itService Management, itSMF Deutschland e.V., Heft 14, 2010